Academy for Eating Disorders

AKADEMIE FÜR ESSSTÖRUNGEN ALLGEMEINE LEITLINIEN FÜR FORSCHUNGS-PRAXIS INTEGRATION AUF DEM GEBIET DER ESSSTÖRUNGEN

Entwickelt durch den AED Forschungs-Praxis Ausschuss (2009)1

Einleitung

Eine Wissensbasis, die auf Informationen aus der Forschung und der Praxis aufbaut, ist als kritisch für die Absicherung der höchsten Qualität bei der Patientenbehandlung anzusehen. Aus diesem Grund entwickelte die AED diese allgemeinen Leitlinien, um beizutragen, die Forschungs-Praxis Integration auf dem Gebiet der Essstörungen zu verstärken.

Hintergrund

Grundregeln aus den Gebieten der Wissensübertragung, der Innovationsdiffusion und der evidenzbasierten Medizin (EBM) wurden bei der Entwicklung dieser Leitlinien angewandt. Ein vereinheitlichender Bewertungsrahmen wurde aus dem Bereich des Bildungswesen entliehen, das seit über ein Jahrzehnt die eigene Lücke zwischen Forschung und Praxis durch Vereinigung von Wissensübertragung und Innovationsdiffusion in einer strategischen Annäherung zu integrieren versucht hat.

Implementierung

Die Akademie für Essstörungen hat sich dazu verpflichtet, die Leitlinienprinzipien, die oben erwähnt wurden, zu unterstützen und in Kraft zu setzen. Als eine Organisation sind wir überzeugt, dass langfristige und systematische Veränderungen in der Art und Weise, wie Forschung und Praxis aufgefasst und integriert werden, dazu führen,
die Wissensgrundlage zu vertiefen, um dadurch Essstörungen zu verhindern, zu erforschen und zu behandeln. Zu diesem Zweck hoffen wir, dass Spezialisten und Organisationen aus dem Gebiet der Essstörungen sich uns anschließen werden, um diese innerhalb ihrer Praxen, Gruppen, Organisationen und Einrichtungen zu befürworten und zu implementieren. Als Teil unseres strategischen Planes hat die AED einen spezifischen Aktionsplan entwickelt, der entworfen wurde, um diese Leitlinien innerhalb unserer eig

GRUNDPRINZIPIEN FÜR FORSCHUNGS- PRAXIS INTEGRATION

GRUNDREGEL # 1: FORSCHUNGS-PRAXIS INTEGRATION ERFORDERT VERHLATENS, BEZIEHUNGS-UND SYSTEMATIKVERAENDERUNGEN.

  • Essstörungsfachleute sollten erkennen, dass wissenschaftliche Daten und klinische Beobachtung, Urteil und Erfahrung (z.B. stillschweigendes Wissen) zur Wissensbasis in unserer Disziplin beitragen. Dies anzuerkennen, wird den  Respekt im  Dialog und in der Kommunikation, die beide kritisch sind, bei der Forschungs-Praxis Integration unterstützen.
  • Trainingskurse, Konferenzen und Workshops sollten Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Forschern und Praktikern hervorheben, so dass klinische Daten und Beobachtungen die Forscher erreichen und deren Forschungserkenntnisse die Praktiker. Diese Trainigsgegebenheiten sollten auf empirische Daten und klinische Beobachtungen großen Wert legen und praktische Gelegenheiten für Forschungs-Praxis  Integration zur Verfügung stellen.
  • Konferenzen und Workshops auf unserem Gebiet sollten sich bemühen, eine Forschungs-Praxis Integration zu modellieren, indem sie garantieren, dass alle Konferenzaktivitäten Forschung und Praxis zusammenfassen, und zwar durch Einbeziehung von empirischen Daten, klinischen Bemerkungen und Informationen über die klinischen Forschungsimplikationen.
  • Befürwortungsbemühungen sollten darauf abzielen, Mechanismen zur Bereitstellung von Forschungsmittel herzustellen, die sich darauf konzentrieren, Forschungserkenntnisse in die klinische Praxis weiterzuleiten sowie die direkte Bewertung  der klinischen Beobachtungsdaten in den empirischen Studien durchzuführen. Diese Finanzierungsmechanismen sollten die Partnerschaft zwischen  Forschern und Klinikern hervorheben und ausdrücklich die Bedeutung von beiden Fachkompetenzen bestätigen.

GRUNDREGEL # 2: INFORMATION ÜBER FORSCHUNGSERGEBNISSE UND KLINISCHER PRAXIS BEDÜRFEN EINER ORGANISIERUNG UND SOLLTEN IHRE ERKENNTNISSE AN PRAKTIKER UND FORSCHER AUF EINE VERSTÄNDLICHE ART UND WEISE WEITERLEITEN, DAMIT DIESE SIE IN IHRER DENKWEISE VERSTEHEN UND INTEGRIEREN KÖNNEN.

  • Empirische und klinische Artikel, Präsentationen und Konferenzprotokolle sollten die Verwendung des Fachjargon begrenzen und erforderlichenfalls leichverständliche Zusammenfassungen zur Verfügung stellen, um die Interpretierbarkeit zwischen Forschern, Klinikern und Klinikforschern anzupassen.
  • Über alle Formen des gedruckten Wortes und elektronische Medien hinausgehend, sollte Wert darauf gelegt werden, dass ausschließlich Informationen aus empirischer Forschung und klinischer Beobachtung 
    eingeholt werden. Möglicherweise wäre es wichtiger, wenn Ausarbeitungen über die Zusammenführung von empirischen Forschungsergebnissen mit klinischer Praxis bei Medienveröffentlichungen auf unserem Gebiet erste Priorität gegeben wird.
  • Um das Verständnis für Forschungs- und klinischen Erkenntnissen und Techniken zu erleichtern, sollten die Berufsausbildungs- und  Trainigsprogamme interaktive teilnehmende Lehrmethoden einschließlich Förderung, Beaufsichtigung, Simulation und Rollenspiel bei kleinen Diskussions- und Arbeitsgruppen umfassen.

GRUNDREGEL # 3: FORSCHUNGS-PRAXIS INTERGRATION ERFORDERT EINE WEITREICHENDE VERPFLICHTUNG UND EINGLEICHBLEIBENDE NACHHALTIGE STRATEGISCHE ANSTRENGUNG.

  • Forschungs-Praxis Integration muss eine Hauptpriorität auf unserem Gebiet bleiben, damit die hier dargelegten Änderungen in Kraft treten und aufrechterhalten werden können.
  • Änderungen in den Trainingsprogrammen, Konferenzen und Workshops sollten laufend ausgewertet und falls erforderlich verbessert werden, um zu garantieren, dass die Ziele der Forschungs- Praxis Integration erreicht werden können.
  • Die Grundregeln, die in diesem Dokument dargestellt werden, müssen ebenfalls  ausgewertet und wenn notwendig verbessert werden, um zu sicherzustellen, dass der strategische Plan für Forschungs-Praxis Integration auf unserem Gebiet  gegenwärtig, wirkungsvoll und akkurat bleibt.

1AED Forschungs-Praxis Ausschuss (2009) beinhaltet  als Vorsitz: Judith Banker und Kelly Klump und als Mitglieder: Drew Anderson, Angela Favaro,  Isabel Krug,  Bob Palmer, Susan Paxton,  Jill Pollack,  Dana Satir,  und  Howard Steiger